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bei Lichti

Blutiger Blutmond

Schweigend schien der Vollmond hinab und beleuchtete die kleine Lichtung. In der Mitte stand mein Rudel, bestehend aus Alpha, zwei Betas und meinen geliebten Eltern. Meine kleine Schwester stand neben mir, umfasste eng meinen Arm und schmiegte sich ängstlich an mich. „Ich hab angst." flüsterte sie, aber ich strich ihr beruhigend über den Kopf. Sie war erst 10 Jahre alt und obwohl sie ein Werwolf war, war sie sehr schreckhaft. Die Erwachsenen besprachen sich und nach kurzer Zeit drehten sich alle zu uns.„Wir werden euch an die Bäume binden, damit euch und den Menschen nichts passiert." Sagte meine Mutter und ich spürte, wie meine Schwester zu zittern begann. „ Können wir an einen Baum? Ich will sie nicht alleine lassen." sagte ich und meine Mutter nickte zögerlich. „Bindet sie fest!" Befahl unser Alpha und seine Beta nickten, ehe sie uns zu einem der Bäume führten. Er war riesig, höchstwahrscheinlich 50 Meter groß. Der Stamm war so dick, weshalb ich glaubte, dass er mich und meine Schwester sicherlich aushalten würde.

Jetzt fragt ihr euch sicherlich warum sie uns an den Baum binden, oder? Naja, es war Supermond. Das heißt er war größer als sonst, also wäre auch die Kraft der Werwölfe stärker. Außerdem hatten wir an dem Tag eine Mondfinsternis, also ein Super-Blutmond

Ich setzte mich auf den Boden und meine Schwester setzte sich zögerlich neben mich. Meine Eltern lächelten uns ermutigend zu und ich versuchte mich zu entspannen, aber ich war einfach zu aufgeregt. „Sind wir als einzige davon betroffen?" fragte ich neugierig unseren Alpha. „Nein, andere Wesen, wie zum Beispiel Banshees, Vampire und Kitsunes sind betroffen."erklärte er und ich nickte aufmerksam. Ich spürte bereits wie mein Wolf langsam die Oberhand bekam und als ich mich umsah bemerkte ich, dass die Augen aller Werewölfe leuchteten. Auch sie hatten es schwer, aber ich vertraute ihnen, immerhin war dies meine Familie. Leise knurrte meine Schwester und besorgt sah ich zu ihr. „geht's noch?" fragte ich besorgt und sie nickte leicht, wobei ihr bereits Wolfzähne wuchsen. Ich schloss meine Augen und lehnte mich an den Baum. Es hatte keinen Sinn sich gegen den Mond zu wehren und so lies ich meinen Wolf übernehmen.

Hätte ich doch nur gewusst was passieren würde. Ich hätte sie warnen können....

Ein lauter, schmerzhafter Schrei lies mich hoch schrecken„Was war das?" fragte ich, aber ehe mir jemand antworten konnte tauchten sie auf. Sie waren zu viert, ungefähr 2 Meter groß und waren total dürr. Man konnte alle ihre Knochen deutlich erkennen und ich erschauderte, als ich in ihre großen, weißen Augen sah. „Tötet sie!" rief mein Alpha sofort und im nächsten Moment begann das Gemetzel. Ängstlich versuchte ich mich von den Ketten zu befreien und eines der Dinger kam auf uns zu. Meine Muter griff dieses sofort und riss dessen Kehle an, ehe es reagieren konnte. Es gab merkwürdige Laute von sich und fiel dann tot zu Boden. Doch schneller als meine Mutter reagieren konnte tauchte ein weiteres auf, packte sie an Kopf und Hüfte und teilte sie in zwei Teile, als wäre sie einfach ein Stück Papier. Sie schrie, meine Schwester schrie und auch ich tat es. Ihr Oberkörper landete achtlos vor mir und blut spritzte in mein Gesicht. „Nicht... Bewegen.... Versprecht.... Es..." krächzte sie, ehe ihr Herz aufhörte zu Schlagen und ihre Augen mich leer anstarrten. „Mama!" Tränen liefen meine Wangen hinab. Mein Vater hatte gerade gegen das Vieh gekämpft, welches meine Mutter umgebracht hatte, aber fiel stöhnen zu Boden, als meine Mutter starb. Er brüllte und man hörte seine Verzweiflung. Das Wesen nutze diesen Moment, kam auf ihn zu und riss seinen Kopf ab. Mittlerweile war ich zu geschockt um nur irgendeinen Laut von mir zu geben. Die Restlichen Wölfe töteten die letzten drei dieser grausamen Dinger, wobei beide Betas ihr Leben ließen.

Warum tun sie das? Warum töten sie mein Rudel?

Ich spürte wie mein Wolf durchdrehte, sie heulte wild, kratzte an meinem Verstand. Die Ketten hinderten mich daran zu meinen Eltern zu eilen. Wie konnten sie nur tot sein? Ich glaubte es einfach nicht.

Mein Alpha war noch als einziger am Leben, Blut strömte aus zahlreichen Wunden und tropfte auf den Boden. "Alles in Ordnung?" fragte er. Ich antwortete nicht. Nichts war in Ordnung. Er wollte auf uns zukommen, als ein weiteres aus dem Schatten trat. Im Gegensatz zu den anderen war es pechschwarz gefärbt und viel größer. Es brüllte oder Schrie, ich war mir nicht sicher. Dann stürzte es sich auf meinen Alpha. Er wehrte sich, aber er war geschwächte und während sich das Tier blitzschnell bewegte, war er viel langsamer. "Nein!" Mit aufgerissenen Augen starrte der Alpha ins nichts. Die Hand des Wesens hatte ihn von Hals bis Bein aufgeschlitzt und Blut spritze aus der Wunde. Er fiel um. Tot, so wie der Rest des Rudels. Das Wesen schaute sich um, sein Blick blieb an uns hängen, aber dann sah es weg und begann stattdessen die Organe des Alphas raus zu reißen und aufzufressen. So wie meine Mutter es wollte hatte ich mich nicht bewegt. Die Angst schaffte es meinen Wolf unter Kontrolle zu halten, aber immer noch spürte sie. Etwas in mir ging kaputt und ich wusste sie war schuld, aber ich wusste nicht was. Und so saßen meine Schwester und ich dort die restliche Nacht, weinten schweigend vor uns her, während das Ding alle auffraß, die uns etwas bedeuteten. Entweder war es einfach dumm, oder es konnte uns wirklich nicht sehen. Weil wir uns nicht bewegen?

An diesem Abend wurde mir eine Bürde auferlegt, welche ich so viele Jahre sorgsam und für mich alleine trug. Aber alles änderte sich, als ich ihn traf....

 

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